Thomas Sageder, 4975 Suben 41 - Austria

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Rund ums Boot......

...gibt´s viel zu tun - wenn man die Sache ernst nimmt! Und das sollte man! Es darf nicht unterschätzt werden welche - physikalisch betrachtet - beeindruckenden Kräfte auf unser Boot wirken. Wer weiß z.B. schon, dass auf einer Fahrtenyacht mittlerer Größe allein der Wantenzug schon mal mehrere Tonnen ausmachen kann? Daß bei 7 Bf ca. 20 Kg Druck pro m² Segelfläche anliegen, welcher vom Rigg, vom laufenden und stehenden Gut erstmal auf den Rumpf zu übertragen ist und dieser dann durch Zerlegung der Windkraft erst für den gewünschten Vortrieb sorgt?

Also erscheint es durchaus im Sinne guter Seemannschaft, dass der Eigner sich entsprechend um sein Schiff kümmert. Zusätzlich verliert ein gebrauchtes Boot deutlich weniger an Wert wenn es gut gepflegt wird. Doch was soll man wirklich machen? Ich versuche hier meine Erfahrung im Umgang mit Booten wiederzugeben. Nach mittlerweile gut 3 Jahrzehnten als Eigner diverser Yachten kam da schon was zusammen. Ich werde versuchen auch Produkte zu empfehlen, die sich nach vielen (gescheiterten) Versuchen das richtige zu finden, als brauchbar herausgestellt haben. Doch alles der Reihe nach.

  • Schon beim Bootskauf sollte man darauf achten, dass schon von der Werft die Voraussetzungen für ein langes (Boots)Leben geschaffen wurden. Die Verwendung von Isopthalsäureharzen und Gelcoat´s ist eine gesunde Basis! Leider sind diese Rohstoffe sehr teuer und deren Verarbeitung aufwendig, sodaß es schwierig sein wird neue Schiffe zu finden die diese Eckdaten aufweisen. Am Gebrauchtbootsektor ist dies schon einfacher. Werften wie Schöchl oder Dehler verbauten fast ausschließlich diese Harze.
  • Wichtig sind auch die verwendeten Glasgelege. Für alle tragenden Teile der Kasko (also die gesamte Rumpfschale) sollte Roving verbaut sein. Doch auch hier stehen die Werften wieder vor dem Dilemma, dass es sehr viel aufwendiger ist Rovings zu verarbeiten als sogenannte "Pressmatten". Viel Aufwand bedeutet auch hohe Kosten. Doch sollte man gerade in diesem Segment nicht den Sparstift ansetzen.
  • Für Fahrtenschiffe hat der Rumpf auch aus Volllaminat zu bestehen. Sandwichrümpfe sollten doch besser den Regattaseglern vorbehalten bleiben. Immer wieder ist bei diesen Dingern von delaminierten Bereichen zu hören.
  • Die Rümpfe sollten auf jeden Fall handlaminiert oder im Vakuumverfahren (z.B. Etap) hergestellt sein. Gespritzte Rümpfe sind absoluter Schrott und dürften eigentlich gar keine Zulassung erhalten. Zum Glück gibt es kaum noch Werften, die dieses Verfahren einsetzen.
  • Besonderes Augenmerk verdient auch die Deck-Rumpfverbindung. Diese sollte auf jeden Fall laminiert sein. Einige Hersteller behaupten, dass ein bloßes verkleben (in der Regel mit Sikaflex) und verschrauben auch genügt. Dies ist leider nur richtig solange die Schiffe relativ jung sind oder nicht bei schwerem Wetter gesegelt werden. Der Kleber schrumpft und verhärtet im Laufe der Jahre. Das ergibt dann lästige Leckagen. Auch die strukturelle Festigkeit kann bei geschraubten Deck´s niemals einen Wert erreichen der dem von laminierten nahe kommt. Denkt ganz einfach an die nächste Schwerwetterkreuz. Was der Rumpf unter diesen Bedingungen einstecken muss kann sich wohl jeder vorstellen. 
  • Schäden im Gelcoat müssen ehest, wenn möglich sofort behoben werden. Das beste Laminat kann auf Dauer mit eindringendem Wasser nicht fertigwerden.
  • Achtet beim Bootskauf auch auf ev. Osmoseschäden. Testgeräte gibt´s eventuell beim nächsten Segelclub zu leihen - einfach mal nachfragen!


 


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