Thomas Sageder, 4975 Suben 41 - Austria

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Nautisches

Aquila
Delanta 80
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Der Trailer

In der Regel ein wenig beachtetes Teil das ein trauriges Dasein fristet. Wenn er Glück hat (-der Trailer) dann steht er monatelang in irgendeiner Scheune, zugestaubt aber wenigstens trocken. Doch das ist nicht genug. Folgende Punkte sollten mindestens beachtet werden!

  • Ist der Rahmen verzugsfrei und sind vor allem die Schweißnähte noch OK? Durch die wechselnden Belastungen beim Trailern treten hier gerne Risse auf!!!
  • Funktionieren die Bremsen wirklich? Gleiche Bremswirkung auf allen 4 bzw. 2 Rädern. Sind die Bowdenzüge zu den Trommeln unbeschädigt? Hier dringt sonst schnell Schmutz und Feuchtigkeit ein und zerstört das Teil in kurzer Zeit.
  • Ist das Dämpfungselement zwischen Kupplung und Rahmen (meist hydraulisch) in Ordnung? Falls nicht sicher  - einfach ´ne Bremsprobe machen. Legt der Trailer schon beim bloßen Gaswegnehmen (im belandenen Zustand!) eine Vollbremsung an den Tag - sofort raus mit dem Teil!
  • REIFEN !!! Nicht das Profil gilt es zu beachten. Wir alle bewegen unsere Trailer viel zu wenig als das Profil knapp werden könnte. Das Altern des Reifens ist das Problem. Die Dinger stehen sich kaputt! Bei den ersten Anzeichen von auch noch so feinen Rissen sofort austauschen. Und bitte verwendet keine runderneuerten Pneus. Ist zwar billig kann aber teuer werden. Mir ist so ein Ding mal auf der Autobahn um die Ohren geflogen. Das wünsche ich keinem!! Ganz wichtig auch der Reifendruck. Als Faustregel mal lieber zu viel als zuwenig. Auf meinem Tandemtrailer fahre ich z.B. 4,5 bar. Viele tausend zufriedene Kilometer sprechen für sich. Denkt auch beim nächsten Reifenkauf an die Tragfähigkeit! Nicht jeder Reifen ist für jedes Gewicht gemacht. Den Reifenhändler über das Gewicht von Boot und Trailer informieren.
  • Elektrik und Beleuchtung OK? Tipp: Beim Rangieren im Dunkeln ist ein Rückfahrscheinwerfer am Trailer sehr hilfreich. Natürlich gekoppelt mit dem ohnehin vorhandenen Rückfahrlicht des Autos. Ist einfach zu montieren und bringt sehr viel.
  • Im Winterlager sollte der Trailer auf jeden Fall hochgebockt werden! Dabei unbedingt darauf achten, dass der Rahmen nicht verzogen wird. Den Trailer soweit anheben, dass die Reifen gerade mal so vom Boden freikommen. Und Vorsicht! - So ´n Ding (mit Schiff) wiegt oft einige Tonnen! Denkt daran wenn ihr drunterhockt und euch über den alten wackligen Wagenheber ärgert. - Falls es dann nicht schon zu spät ist.......

Ich empfehle auch dringend gebremste Trailer NICHT zum Slipen einzusetzen. Die Hersteller von Radnaben sprechen zwar oft von "Wasserdicht"! Ihr solltet aber davon nicht allzuviel halten. Irgendwann ist der beste Dichtring hinüber und dann? Abgesehen davon, was ist mit dem Kondenswasser das sich zweifelsohne allein schon durch die eklatanten Temperaturdifferenzen beim Slipen ergibt?

Von den armen Bremsanlagen die dabei ganz klar regelrecht "absaufen", möchte ich hier betreten schweigen. Das Märchen vom "Trockenbremsen" könnt ihr auch ganz schnell vergessen. Dadurch bekommt man zwar die Beläge trocken und das Ding bremst wenigstens wieder, was aber ist mit der ganzen Mechanik innerhalb der Trommeln, und was ist mit den Bowdenzügen? - Also mein Tipp - Benutzt lieber den Kran, auf Dauer ist das billiger!

 

Der Rumpf....

....verdient ganz besondere Aufmerksamkeit. Heute meist aus GfK (Glasfaserverstärkter Kunststoff) hat er oft mit dem Problem zu kämpfen, dass manche Eigner immer noch der Meinung sind ein Kunststoffrumpf braucht außer einer gelegentlichen Reinigung keinerlei Pflege. Das ist absoluter Unsinn! Der Pflegeaufwand ist, wenn er richtig ausgeführt wird, auch nicht geringer als bei Rümpfen aus anderen Baustoffen. Klingt zwar doof - ist aber so!

Es darf auch nicht übersehen werden, dass ein richtig gepflegter Rumpf sehr wesentlich zur Werterhaltung eines Schiffes beiträgt. Ab einem bestimmten Alter des Bootes entscheidet primär der Zustand über dessen Wert und nur sekundär das Baujahr. Falsch ist es auch zu glauben, dass falls der Rumpf bzw. dessen Gelcoat stumpf wird oder gar schon anfängt zu "verkreiden", er bloß lackiert werden muss um den alten Zustand und vor allem dessen Wert wiederzuerlangen. Die Lackindustrie versucht uns auch einzureden, dass eine Komplettlackierung sogar eine Wertsteigerung darstellt. Der Markt aber spricht eine andere Sprache. Kein Segler der auch nur ein bisschen Sachverstand hat, wird für einen lackierten Rumpf noch gutes Geld ausgeben! Das Boot verliert durch so eine "Behandlung" deutlich an Wert.

Aber was kann man tun um einen Rumpf über die Jahre zu kriegen? Ich versuche hier anhand meiner alten Delanta 80 (Baujahr 1977) zu demonstrieren wie das möglich ist.

 

  • Grundsätzlich sollte das Boot saubergehalten werden. Scharfe Reiniger sind jedoch bei der "normalen" Reinigung tabu. Ein Eimer Wasser mit einem Spritzer Spülmittel genügt vollkommen. Zur Schonung des Decks sollte man auch nur weiche Bürsten oder gleich einen Schwamm einsetzen. Groben Schmutz vorher gründlich abspülen sonst gibt´s Kratzer!
  • Einmal im Jahr (in der Regel vorm Einwintern) nehme ich eine "Generalreinigung" vor. Dabei wird ausnahmsweise ein scharfes Reinigungsmittel verwendet. Diese Mittel kann man bei jedem Wohnwagenhändler (z.B. Firma Wolf in Passau) beziehen. Die gefürchteten "schwarzen Streifen" die der Regen auf unseren Booten hinterlässt, gehen mit diesem Zeug wirklich von selbst ab! Hinterher gut spülen und nicht erschrecken - der Rumpf ist nun ziemlich matt.
  • Nachdem der Rumpf trocken ist verwende ich den "Boat Cleaner" von Oskar´s. Dieses Produkt zeigt hervorragende Wirkung. Je nach Zustand des Gelcoat´s ein bis zweimal anwenden. Eigentlich sieht der Rumpf dann wieder aus wie eben gekauft. Doch Vorsicht! Viele machen den Fehler und belassen es bei dieser Behandlung. Die Gelcoatoberfläche muß aber nun unbedingt noch versiegelt werden.
  • Zum Versiegeln verwende ich zwei verschiedene Produkte. Für alle geraden Freibordflächen hat sich "Poly Glanz" von Voss Chemie bewährt. Ein Arbeitsgang genügt. Da dieses Zeug aber ziemlich schwer zu verarbeiten ist verwende ich dazu eine Maschine (...echte Knochenarbeit!) Hinterher versiegle ich den kompletten Rumpf, also Decksflächen und nochmal das Freibord mit einer Acrylbeschichtung von Acrü Blitz. Dies ergibt eine unglaublich wiederstandsfähige und hochglänzende Oberfläche die eine ganze Saison hält. Alternativ dazu kann auch Carnaubawachs (Boat Wachs von Oskar´s) verwendet werden. Hier reicht es allerdings nicht nur einmal aufzutragen. Laut der Erfahrung eines mir befreundeten Eigner´s dürfen es schon vier bis fünf Gänge sein!! - Viel Spaß!
  • Wichtig! Beim Einsatz von Maschinen bitte immer mit niedriger Drehzahl und dafür mit mehr Druck arbeiten. Das Gelcoat verträgt keine allzu große Hitze!!!
  • Sehr hilfreich bei der Erhaltung hochglänzender Gelcoatoberflächen ist es, wenn das Boot bei längerer Nichtbenutzung mit einer Persenning abgedeckt wird. Das UV - Licht ist zerstörerischer als man denkt!


 


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